Die Bedeutung von Employer Branding für das Recruiting

Wenn man eine Bewerbung absendet, hat man eine gewisse Vorstellung davon, wie es sein wird, bei diesem Arbeitgeber anzufangen. Denn man hat verschiedene Dinge zu ihm gelesen oder gehört. Auf der Homepage, in der Anzeige, im Radio und manchmal auf Plakaten in der Stadt oder woanders. Sobald diese Vorstellung von der Realität abweicht, wird das Recruiting schwerer.

Erfahren Sie, wie Sie Mitarbeitende mit einem authentischen Bild von Ihrem Unternehmen ansprechen.

 

Was ist Employer Branding?


Employer Brand kann als Arbeitgebermarke übersetzt werden. Der Begriff stammt, wie vieles der Recruiting oder Marketing Welt, aus dem Englischen.

Employer ist der Arbeitgeber und Brand ist die Marke. Ihre Employer Brand steht für das, wie Sie als Arbeitgeber wahrgenommen werden, was Menschen über Sie als Arbeitgeber denken.

Unter Employer Branding werden alle Maßnahmen verstanden, die dazu dienen, ein Bild der Arbeitgebermarke nach außen zu kommunizieren.


Heutzutage ist es wichtig, dass Arbeitgeber authentisch und nahbar sind. Eine transparente Kommunikation Ihres Unternehmensleitbildes ist essenziell für Menschen, die darüber nachdenken, sich bei Ihnen zu bewerben. Über verschiedene Portale sehen Menschen, ob ein Arbeitgeber sich so verhält, wie er es nach außen kommuniziert. Sobald eine interessierte Person den Eindruck hat, dass Ihr kommuniziertes Bild vom Alltagsgeschehen abweicht, schwindet sein Interesse.

 

Ist Ihre Empoyer Brand authentisch und glaubwürdig?

 

Welches ist Ihr Unternehmensleitbild? Wie wollen Sie wahrgenommen werden? Sozial, engagiert, ehrenamtlich, freundlich, zielorientiert, fortschrittlich, professionell?

Stimmt das, wofür Sie stehen wollen, mit dem überein, wonach Ihre Mitarbeitenden handeln? Schauen Sie hin. Beobachten Sie und hören Sie zu. Identifizieren Sie Verhaltensweisen, die vom gewünschten oder kommunizierten Bild abweichen.

Dann folgt die entscheidende Frage: Warum gibt es diesen Unterschied und welches Ergebnis braucht eine Veränderung?


Angenommen Ihr Leitbild orientiert sich an Teamstärke. Während Ihrer Beobachtung und Mitarbeitenden-Gesprächen erkennen Sie, dass die Leistungsstärke einzelner Mitglieder wichtiger scheint als der Teamzusammenhalt. Dürfen Sie an der Teamstärke arbeiten oder mögen Ihre Mitarbeitenden das eigenständige Arbeiten und sollten Sie besser Ihre Unternehmensdarstellung anpassen?

Möglicherweise kennen Ihre Mitarbeitenden das Leitbild nicht. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Leitbild gleichermaßen nach innen und nach außen kommuniziert wird. Und dass das tatsächliche Handeln identisch zur Kommunikation ist.
Sollten Sie noch kein Leitbild verfasst haben, kann es ein guter Ansatz sein, dieses gemeinsam mit der Belegschaft nach den tatsächlich gelebten Werten erarbeiten.

 

Warum ist Employer Branding für Recruiting wichtig?


Wie Sie als Arbeitgeber wahrgenommen werden wirkt sich direkt auf die Mitarbeitendengewinnung aus. Folgende Beispiele helfen Ihnen diesen Einfluss zu verstehen.

Beispiel 1: Auf Ihrer Karriereseite betonen Sie ihr positives Miteinander und Ihre fortschrittliche Fehlerkultur. Nach einer kurzen Recherche auf kununu findet man Bewertungen, wie unangenehm die Arbeiten im Team waren und dass Menschen Angst hatten Fehler zu machen. Die interessierte Person wendet sich zweifelnd ab.

Beispiel 2: Ein neues Unternehmensmitglied kündigt in der Probezeit, weil im Alltag eine ganz andere Firmenkultur gelebt wird als über den Arbeitgeberauftritt kommuniziert wird.


Stellen Sie sich vor, alles ergibt ein stimmiges Bild – frei von bösen Überraschungen. Dann haben Sie im Recruiting einige Stolpersteine weniger. Wenn Sie ehrlich kommunizieren, wie Sie als Arbeitgeber sein wollen, werden Sie die Menschen ansprechen, die genau zu Ihnen WOLLEN. Zu IHNEN und nicht zu einem anderen Arbeitgeber.

 

Welche Möglichkeiten gibt es, eine Employer Brand aufzubauen?


Für Employer Branding ist in größeren Unternehmen meist das Marketing zuständig. Dieses arbeitet dann gegebenenfalls gemeinsam mit der Personalabteilung zusammen. Diese nutzen Zeitschriften, Werbespots, Ihre Unternehmensseite, die Karriereseite etc.


Denkt Ihre Marketingabteilung bereits an Bewertungen, die Sie als Arbeitgeber erhalten? Bitten Sie Mitarbeitende um eine Bewertung, z.B. bei kununu oder Indeed (wenn Sie hier ein Firmenprofil haben). Glückliche Mitarbeitende müssen keinen „Dampf ablassen“. Das machen eher Unzufriedene. Stellen Sie mit den Bitten sicher, dass Ihre Bewertungen nicht nur von „Meckerern“ geschrieben werden.


Eine weitere Option von Innen nach Außen zu kommunizieren sind Testimonials. Hierbei geben Sie Mitarbeitenden eine Stimme. Lassen Sie diese formulieren, was Sie besonders an Ihrer Arbeit schätzen und verwenden Sie dieses Feedback als Zitat auf Ihrer Unternehmens-und Karriereseite oder als Video unter der Stellenanzeige, auf Facebook oder Instagram.
Wichtig hierbei ist, dass sich die Beteiligten damit wohlfühlen und sie selbst sein können. Sonst schwächt das die Authentizität und Glaubwürdigkeit.

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